artibeau : kunst in bochum - umsonst und draußen

Das Projekt „Dokumentation von moderner Kunst im öffentlichen Raum“ 1989-1991

Vor fast zwanzig Jahren ist die erste und bisher letzte Dokumentation zum Thema Kunst im öffentlichen Raum in Bochum erschienen - als Buch. Marina von Assels „Kunst auf Schritt und Tritt in Bochum“ ist längst nur noch antiquarisch zu bekommen.

1989 initiierte das Kulturamt der Stadt Bochum eine auf zwei Jahre angelegte Arbeitsbeschaffungsmaßnahme mit dem Ziel, den Bürgern zu sagen, „was ihnen in der Stadt begegnet, wie es dorthin kam, und was es ihnen zu sagen hat“. „Dazu sollten alle Objekte erfasst werden, die sich als Denkmale, fest installierte Kunst am Bau oder frei stehende Kunst im öffentlichen Raum heute [1989] innerhalb der jetzigen Bochumer Stadtgrenzen befinden.“ Erhebungszeitraum waren „die letzten 100 Jahre“.

Die Öffentlichkeit wurde in Zeitungsartikeln zur Mitarbeit aufgerufen. Interessierte Bürger, Eigentümer und Auftraggeber von unbekannten Kunstwerken erhielten einen Fragebogen mit zwölf Fragen zugeschickt und wurden um Fotos gebeten.

Insgesamt wurden in dem Projekt 660 Kunstobjekte erfasst und dokumentiert, das älteste von 1884.

Das aus dem Projekt entstandene Buch erschien 1992 und erläuterte in fünf Kapiteln 185 ausgewählte Kunstwerke, illustriert mit Schwarzweißfotos. Darunter waren so unterschiedliche Kunstformen wie Denkmale, Brunnen, Plastiken, Skulpturen, Fenstergestaltungen, Drahtreliefs, Sgraffiti, Graffiti, Wandmalereien, Bunkerbemalungen, Mosaike, Wandgestaltungen, Platzgestaltungen und Lärmschutzwände.

Marina von Assel,
Kunst auf Schritt und Tritt in Bochum. Ein Führer zu moderner Kunst auf öffentlichen Straßen und Plätzen.
Bochum: Brockmeyer, 1992, 127 Seiten, 190 SW-Abb., 1 Stadtplan.

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Chronologie 1973-2011

1973  Die letzte Zeche in Bochum wird stillgelegt (Hannover/Hannibal)

1973  Die erste Ölkrise gipfelt in Sonntagsfahrverboten.

1973  Es gibt einen Anwerbestopp für Gastarbeiter außerhalb der EG.

1974  Erste S-Bahnen fahren im Revier (S1, S3)

1976  Erste Tempo-30 Zone in Bochum auf Betreiben einer Bürgerinitiative.

1977  Terminal von Richard Serra auf der documenta 6 in Kassel. Von Bochum gekauft, 1979 aufgestellt.

1979  Ruhrstadion (Rewirpower-Stadion) eröffnet.

1979  Claus Peymann wird als Nachfolger von Peter Zadek für sieben Jahre Intendant in Bochum.

1980  Der Kemnader Stausee wird freigegeben.

1980  Der RVR veranstaltet den ersten „Tag des Radfahrens“ im Revier.

1983  Hausbesetzungen im Heusnerviertel gegen den Abriss für den Außenring.

1984  Das Album „4630 Bochum“ macht Herbert Grönemeyer (und Bochum) zum Star.

1986  Erstmals „Bochum Total“. Das Festival entwickelt sich zum größten kostenlosen Rock-Pop-Festival in Europa.

1988  Starlight Express startet in Bochum.

1989  Die U35 zwischen Herne und Bochum Hbf ist fertig. Länge: 10 km. Bauzeit: 20 Jahre. Kosten: 800 Mio. DM.

1993  Die „Unabsteigbaren“ vom Vfl Bochum müssen erstmals in die Zweite Liga. Der Vfl wird zur „Fahrstuhlmannschaft“.

1995  Das Deponie-Block-Heizkraftwerk an der Zentraldeponie Kornharpen geht ans Netz .

1999  Nach dreiundvierzig Jahren verliert die SPD in Bochum die absolute Mehrheit. Bochum wird rot-grün.

2002  RuhrCongress Bochum mit Renaissance Bochum Hotel fertiggestellt.

2002  Erste Ruhrtriennale (2002-2004) unter Gründungsintendant Gerard Mortier.

2003  Eröffnung der revitalisierten Jahrhunderthalle Bochum, ein Stück „Transformationsarchitektur“.

2004  Bochum ist seit 100 Jahren Großstadt.

2007  Einweihung der neuen Synagoge.

2008  Im Januar wird die Schließung des Nokia-Werks Bochum bekannt gegeben, es wird im Mai geschlossen.

2009  Opel steht auf der Kippe. 1500 von 6000 Arbeitsplätzen in Gefahr.

2010  Das Ruhrgebiet ist Kulturhauptstadt Europas.

2011  Die Stadt Bochum reißt ihre einzige Hajek-Plastik ab.

2011  Altmetalldiebe stehlen in Duisburg und Mülheim tonnenschwere Skulpturen.

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